Gesunder Schlaf ist für viele Menschen selbstverständlich, doch für eine große Gruppe ist das Thema Schlaf ein wiederkehrender Stressfaktor. Sie haben Schlafprobleme und versuchen, diese mit den unterschiedlichsten Mitteln zu bekämpfen. Schlafprobleme entstehen durch das Zusammenwirken verschiedener Faktoren. Um Risiken wie zum Beispiel Medikamentenabhängigkeit vorzubeugen, entwickelten Forscher das Schlaflabor.
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Was ist ein Schlaflabor?
Im Schlaflabor untersuchen Ärzte den Schlaf von Probanden über einen längeren Zeitraum. Dabei möchten sie die Gründe für deren Schlaflosigkeit herausfinden. Die Ursachen für anhaltende Schlafstörungen lassen sich am besten während des Schlafes diagnostizieren. Das Schlaflabor ist mit hochwertiger Technik ausgestattet, die detaillierte Messungen der körperlichen Vorgänge im Schlaf erlauben. Üblich sind Aufenthalte zwischen einer und drei Nächten. Durch diese Beobachtungen lässt sich zum Beispiel herausfinden, ob Patienten mit einer Schlafapnoe durch ein Überdruckbeatmungsgerät geholfen werden kann. Das Schlaflabor kommt erst dann zum Einsatz, wenn andere Untersuchungen kein klares Ergebnis gebracht haben. Der Patient trifft hier nicht, wie bei anderen Krankenhäusern, am Morgen, sondern am Nachmittag ein. Den eigentlichen Tests geht eine gründliche Anamnese und Besprechung der Krankenakte voraus. Bevor sich der Patient zum Schlafen hingelegt, wird er verkabelt und an unterschiedliche Messgeräte angeschlossen.
Was passiert im Schlaflabor?
In der Regel ist das Schlaflabor eine Abteilung im Krankenhaus. Hier erstellen Schlafmediziner ein Polisomnogramm, ein Diagnoseverfahren zur Messung von physiologischen Funktionen des Menschen im Schlaf. Dabei werden überwiegend elektrische Körperfunktionen erfasst, die Auskunft über störende Einflüsse geben. Der Schlaf wird hauptsächlich vom Gehirn gesteuert und läuft in Phasen ab. Man unterscheidet den Leichtschlaf, den Tiefschlaf, den Traumschlaf und die Übergangsphase vom Wachzustand zum Schlaf. Durch die Messung der Gehirnaktivitäten kann der Einfluss des Gehirns auf die unterschiedlichen Schlafphasen beurteilt werden. Bei der Untersuchung überwacht man die Augenbewegungen im Schlaf, Hirn- und Muskelaktivität, die Atmung, das Schnarchen, die Körperlage, Beinbewegungen und Herzfrequenz. Die elektrischen Messungen können durch Videoaufzeichnungen ergänzt werden. Allein die Aufzeichnung dauert viele Stunden, bei der Auswertung müssen noch einmal viele hundert Seiten Datensätze untersucht werden.
Wann ist eine Untersuchung im Schlaflabor sinnvoll?
Das Schlaflabor empfiehlt sich bei schweren Schlafstörungen mit starker Beeinträchtigung der Befindlichkeit. Wenn Schlafstörungen länger als ein halbes Jahr andauern, ist eine gründliche Untersuchung angebracht. Das Schlaflabor ist sinnvoll, wenn eine Reihe von Maßnahmen bisher keinen Erfolg gebracht hat. Schwere Schlafstörungen in Kombination mit körperlichen und seelischen Beschwerden sowie erheblichem Leidensdruck machen Untersuchungen im Schlaflabor notwendig. Nach vorausgegangenem Apnoe-Screening und der Untersuchung beim HNO-Arzt wird der Aufenthalt im Schlaflabor nach entsprechender Diagnose von der Krankenkasse bezahlt.